Neuseeland

Neuseeland
Ein Leben mit den Kiwis

Freitag, 5. Juni 2015

Deutschland vs. New Zealand

Kia ora tatou,
dieser Eintrag ist nun mal weniger ein Bericht über einen Trip von mir, sondern mehr über das Leben hier in Neuseeland. Nun bin ich fast 3 Monate hier. Unglaublich wie die Zeit vergeht! Ein drittel meines Au Pairs ist schon vorbei und ich habe mich heir mehr oder weniger eingelebt. So sind mir auch immer wieder Unterschiede zwischen Deutschland und Neuseeland aufgefallen, welche einem vielleicht erst auffalen, wenn man hier einige Zeit lebt. Neben anderer Währung (NZD - New Zealand Doller) und anderen Sprache (Englisch und Maori), gibt es noch viel mehr Unterschiede.

  • Ich habe noch nie so viele verschiedene Kulturen auf einem Haufen gesehen, wie hier in Auckland. Dies mag wohl daran liegen, dass Auckland mit 1,4 Mill. Einwohnern die größte Stadt Neuseelands ist. Ich habe mal ein paar Statistiken herausgekramt: rund 60% Europäer, ca. 23% Asiaten, ungefähr 10% Maori. Trotz oder vielleicht genau deswegen habe ich bisher keinerlei Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit gesehen. Zumindest nicht hier in der Großstadt. 
  • In fast allen Städten/Orten gibt es Alkoholverbot. Wenn du innerhalb dieser Bereiche Alkohol in der Öffentlichkeit trinkst, kannst du dir eine Geldstraße von bis zu 20.000$ einhandeln. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum es selbst in Auckland City so wenig "Penner" gibt. 
  • Linksverkehr und Kreisverkehre! In Neuseeland gibt es so gut wie nie links vor rechts bzw. sie kennen es gar nicht. Ich habe in der ersten Woche versucht meinem Hostdad zu erklären, dass wir in Deutschland nach diesem Prinzip an den meisten Kreuzungen verfahren und er hat mich nur doof angeschaut. In Neuseeland werden einfach an jeder Kreuzumg Kreisverkehre gebaut. Und wenn dann doch mal keiner da ist, dann fährt der zuerst, der zuerst da war. Ich fürchte mich schon davor, wieder in Deutschland zu fahren! Außerdem blinkt hier fast keiner. Was aber doch mit sehr großer Straße belegt wird, ist zu schnelles Fahren. Hier gibt es keine "Pufferzone", sodass man sofort für schnelles Fahren belangt wird.
  • Es gibt keinen DM!! Jedes Au Pair, welches aus Deutschland kommt vermisst DM. Auch Kosmetik kann man sich nicht "mal eben" kaufen. So bekommt man Abschminktücher oder Deo für durchschnitlich 6$ (4€). Shampoo kann man dafür im 500ml Pack kaufen, was aber auch wieder 9$ (6€) sind. Neuseeland ist einfach teuer!
  • Naturschutz wird hier groß geschrieben! Überall findet man Plakate mit "Save our Kauri" drauf. Das Licht wird erst im allerletzten Moment angeschaltet und auf Wasser- und Stromverbrauch geachtet. So wundert es mich aber, dass man bei jeden Einkauf mindestens eine Plastiktüte erhält und dies auch ungefragt. Beim Kassieren packen die Kassierer (manchmal sind es auch extra Angestellte) deine Einkäufe in die Tüte und fragen dich gar nicht, ob du überhaupt eine brauchst.
  • Das Schulsystem verstehe ich noch nicht so ganz. Die Kinder werden schon mit 5 eingeschult und es gibt Highschool und University (die unbezahlbar ist!). Jedoch stehe ich nicht hinter dem Lernstoff. So lernen sie zum Beispiel bereits in der Grundschule, wie man am besten Opossums umbringt, da sie die Feinde der Kiwis sind. Es gibt eine Opossum-Plage, aber dennoch muss ein Grundschüler noch nicht wissen, was die richtige Taktik ist, einem Opossum das Genick zu brechen (meine Meinung).
  • Neuseeland ist eine Insel mitten im Ozean! Dies bekommt man immer wieder zur spüren. Nicht nur bei den teuren Importpreisen, sondern auch bei den Nachrichten. Man bekommt hier nichts von der Welt mit. Während man in Deutschland überall Nachrichten über internationale, nationale oder regionale Politik oder Ereignisse bekommt, ist hier  in den Nachrichten das spannenste Thema, dass ein Schulbus eine falsche Route gefahren ist. 
  • Wenn wir schon bei den Busfahrern sind...Es ist hier völlig normal, dass man mit dem Busfahrer seine Wochenendepläne bespricht und ihm mit Namen kennt. Beim Aussteigen bedankt man sich beim Busfahrer mit einem "Thank you driver!".
  • So fängt auch jedes Gespräch mit einem "How are you?" an. Meistens beantwortet man es nur mit einem "Good, thanks. And you?" Und schon kann das eigentliche Gespräch begonnen werden. Anfangs musste ich mich echt daran gewöhnen und es hatte ein wenig genervt, da so das Gespräch ein wenig verzögert wurde, da man doch nur mal eben für seine Tankfüllung bezahlen wollte oder das Buch in der Bücherei abgeben wollte.
  • Büchereien! Die sind hier überall und haben alle kostenlose WLAN. Ein super Sache für Au Pairs ;)
  • Dass das Wetter Stimmungsschwankungen hat, wisst ihr sicherlich schon aus meinen Berichten.
  • Die neuseeländischen Häuser sind schrecklich und auch einzigartig gebaut. Man baut hier nicht gegen die Natur, sondern um die Natur herum. Steht da ein Baum, wo eigentlich dein Haus hin sollte? Dann baut man um den Baum herum. Deswegen haben die meisten Häuser auch wenig Sonnenlicht, weil überall Bäume herumstehen. Außerdem gibt es hier keine Heizungen in den Häusern. Es gibt lediglich Heater, welche im Winter angeschaltet werden. Man denkt sich vielleicht: Ach ja, es werden ja nur 15 Grad (am Tag!) im Winter, wenn man diese aber ohne Heizung und Sonnenlicht im Haus überstehen muss, ist das schon echt kalt. Umso glücklicher bin ich jetzt auch, dass ich endlich einen Heater bekommen habe, da meine Wärmflasche und mein Tee nicht mehr ausgereicht haben. So war ich am Anfang zum Beispiel total überfordert, wo ich in ein geheiztes Hostel gekommen bin und mir meine Klamotten erstmal vom Leib gerissen habe.

Nun habt ihr erstmal viel zum Lesen. Ich freue mich schon wieder auf meinem nächsten Eintrag.
Ka kite ano!

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