Neuseeland

Neuseeland
Ein Leben mit den Kiwis

Dienstag, 19. Mai 2015

Piha 2.0

Kia ora tatou,
ich hatte nun einige ereignisreiche Wochenenden gehabt und habe während der ganze Zeit immer wieder an neuen Videos gearbeitet. Dank Florian ist es nun gelungen Ton einzufügen. Einen herzlichen Dank an dich! Ansonsten hätten ich nun eine große Stummfilmkarriere gestartet.


Zunächst hatte ich ein etwas ruhigeres Wochenende. Dies habe ich dazu genutzt um noch einmal nach Piha zu fahren. Dies liegt an der Westküste. Ihr kennt es vielleicht schon von meinem Blogeintrag mit den Suferfotos. Dieses mal bin ich nun mit der GoPro bewaffnet passend zum Sonnenuntergang hingefahren und habe die Kamera gut platziert und es mir anschließend mit Keksen gemütlich gemacht.



Hier folgt nun ein kleiner Zusammenschnitt meines Abends.


Habt einen wunderschönen Tag oder Nacht!
Ka kite ano

Mittwoch, 6. Mai 2015

East Cape

Kia ora tatou,
dieses Mal ging es in eine ganz andere Richtung: nach Osten, ans East Cape. Dort, wo das erste Mal die Sonne aufgeht. Uns stand ein langes Wochenende zuvor, das Anzac Weekend. Der 25. April 1915 ist der Jahrestag der ersten Militäraktion von australischen und neuseeländischen Truppen sowie Soldaten aus Tonga im Ersten Weltkrieg. Es war ein 100 jähriges Jubiläum und wurde groß angekündigt und "gefeiert". Wir ließen dieses Spektakel allerdings aus und mieteten uns ein Auto für Freitag bis Montag. Wir, das sind Aileen, Nora und ich. Wir kennen uns alle aus der Coffe Group, die einmal wöchentlich für die Au Pairs stattfindet.

Freitag Nachmittag holten ich und Aileen das Auto aus der City ab. Ich war ganz schön aufgeregt, ob auch alles gut ging. Als wir dann vor dem Schalter des Autoverleihs standen begrüßte uns eine schlecht gelaunte Frau und übergab uns unsere Schlüssel. Dies war der erste schlecht gelaunte Kiwi, dem ich hier begegnet bin. Aber auch dies soll es hier wohl geben. Wir überprüften, ob mit dem Auto alles in Ordnung war und los ging unsere Reise.
Nachdem die erste Hürde gemeistert war, nämlich aus dieser dummen Auffahrt raus zu kommen, ging es erst mal wieder nach Hause. Nora musste noch bis abends arbeiten. Also setzte ich Aileen zu Hause ab und fuhr mit "unserem" neuen Auto zu mir. Dort lud ich dann meine Sachen ins Auto, aß noch etwas zu Abend und schon ging es auch wieder los. Mit Nora auf der Beifahrerseite ging es nun wieder zu Aileen. Sie kam rausgesprungen und musste uns leider erzählen, dass sie nun spontan arbeiten musste, da die Mutter verspätet von der Arbeit nach Hause kam. Super Start!
So haben wir uns in unser Auto gesetzt und noch eine Stunde auf Aileen gewartet. Dann konnte es aber wirklich los gehen. Unser erstes Ziel sollte Opotiki sein. Unterwegs versuchten wir einige Hostel zu erreichen, allerdings wurde wir von allen abgewimmelt, da sie schon ausgebucht waren. Eine andere Lösung musste her! Wir fuhren über Rotorua, dort wo ich erst letztes Wochenende war.
Aber wir wollten ja nur eine Nacht da bleiben und am nächsten Morgen direkt wieder weiter. Schnell fanden wir dort ein Hotel und wir konnten das erste Mal die Fahrt genießen. Unterwegs kauften wir noch ein. Mit Brötchen, Käse, Avocados, lauter Früchte und Müsliriegel ging es dann weiter. Ich fuhr den ganzen Weg bis Rotorua durch und wir kamen um halb 2 Nachts an. Ich hatte ein wenig bammel, dass wir in ein 8er oder 6er Zimmer kamen und nun alle Anderen aufwecken würden. wir bekamen das hinterste Zimmer des Hostels und zu unserer Überraschung war es leer. Was für ein Glück! So konnten wir uns in aller Ruhe umziehen und schliefen geschafft, aber glücklich ein.

Am nächsten Morgen ging es dann wieder los. Schnell war ausgecheckt und wir saßen mir Sack und Pack im Auto. Unterwegs schmierten wir uns unsere Brote und aßen im Auto. Wir hatten heute einiges an Strecke zu schaffen, denn heute ging es ans East Cape. Wir hatten kein Navi mit uns und das Auto besaß nur ein japanisches oder chinesisches Navi, dass uns anzeigte, dass wir über das Wasser fahren. Also mussten die Straßenschilder her. Sobald wir einmal aus Rotorua raus waren, war das auch gar kein Problem mehr, da es auf unserer Strecke nur diese eine Straße gibt. Schnell gelangten wir vom Land an die Küste. Mittags machten wir dort eine Pause und genossen den Blick aufs Meer, aßen unsere Mangos und Avocados.






Nun ging es immer weiter an der Küste lang. Wir mussten viele Brücken überqueren, die nur einspurig waren und hatten das Meer auf unserer rechten Seite. Das erste Mal sah ich mehr Schafe und Kühe als in meinem ganzen Leben zusammen. Nicht außer Acht zu lassen sind auch die Kurven. Größtenteils war 100km/h erlaubt, doch durch manche Kurven kam man nur mit 25km/h. Vor jeder Kurve (also alle 50m) war ein Warnschild mit einem Gewschindigkeitsvorschlag angebracht. Dies half ein wenig die Kurve einzuschätzen und war sehr hilfreich, auch wenn man meistens 10km/h draufschlagen konnte.


Wir hatten schon im Vorhinein schon von einer Macadamia Farm gehört, die auf unseren Weg liegen sollte naja es gab ja auch nur eine Straße). Diese wollte wir besuchen. Als wir schon dachte, dass wir daran vorbei gefahren sind, deutete ein kleines Schild an, dass wir rechts abbiegen sollen. Viel zu sehen gab es dort nicht, bis auf Bäume und Bänke zum Hinsetzen und natürlich der Blick aufs Meer. Wir gönnten uns ein Macadamia Eis und setzten uns in die Sonne, bevor es dann wieder ins Auto ging.








Gegen späten Nachmittag erreichten wir dann endlich das Ende der Straße und wir erspähten ein kleines Schild "East Cape Road". Na gut, dann wollen wir es mal wagen! Auf ging es auf die kleine Schotterstraße, direkt an der Küste. Schon bald kam das erste Schild: Achtung Kühe! Ich nahm es gar nicht wirklich war, doch wenig später wusste ich, dass man es ernst nehmen sollte. Eine Kuh begrüßte uns direkt vor unserem Auto und blieb mitten auf der Straße stehen. Da man dort eh nur mit 20km/h voran kam, war dies kein Problem und wir warteten geduldig, bis die Kuh sich wieder zurückgezogen hat und uns passieren lässt.

So ging es eine gute dreiviertel Stunde lang weiter über Schotterstraßen und vorbei an Kühen, Schafen und Pferden. Immer wieder mussten wir aufpassen, dass uns keiner der Tiere auf die Straße springt, denn die Zäune waren nicht wirklich zuverlässig. Endlich sahen wir das erste Mal den Leuchtturm vor uns. Oben auf dem Berg ragte er in die Höhe. Da wollen wir also hin! Ein wenig weiter landeten wir an einem Parkplatz direkt vor einer Kuhweide. Hier waren wir nun. Und jetzt? Der Sonnenaufgang ist erst morgen früh. Wir hatten bisher keine Unterkunft für heute Abend gebucht, da wir nicht wussten wo wir landen würden. Unterwegs auf dem Schotterweg hatten wir einen Campingplatz gesehen. Auch wenn meine Begleitung nicht so sehr überzeugt waren, dort zu schlafen, blieb uns zunächst erstmal nichts anderes übrig. Mit dem Auto direkt ans Meer gefahren, schlug ich das mitgebrachte Zelt auf. Aileen hatte eins "für den Notfall" mitgebracht, welches ich nun benutzen konnte. Die beiden Anderen fanden es besser im Auto zu schlafen.
Nun bestand noch das Problem, dass wir für den Abend Nudeln geplant hatten und wir diese nun nicht kochen konnten. Es befanden sich zwei weitere Campingwagen auf dem Zeltplatz. Ich ging zu einem und fragte nach, ob wir dort kochen dürften. Ich erklärte ihnen unsere Situation und wenig später luden sie uns alle zu sich ein. Zu fünft quetschten wir uns nun in das viel zu kleine Wohnmobil und begannen zu kochen. Nach Nudeln mit Tomatensoße ging es uns allen schon besser und wir hatten noch eine gute Unterhaltung mit Einheimischen gehabt.
Obwohl es noch recht früh war, wurde es schon dunkel und ich begab mich in mein Zelt und Nora ud Aileen in das Auto. Ich freute mich wie ien kleines Kind nun endlich wieder im Zelt schlafen zu können! Mit meinem warmen Schlafsack, Mandarinen und meiner Kamera lag ich nun im Zelt. Ich öffnete den Eingang und legte mich mit dem Kopf raus, genoss meine Mandarine und den Sternenhimmel, hörte das Meer und die letzten Möwen. Irgendwann schlief ich ein.


Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 3:30 Uhr. Aufstehen! Noch halb am schlafen kroch ich aus meinem Zelt und begann mit dem Abbau. In dieser Hinsicht mag ich Plastikzelte nicht! Man muss das ganze Zelt wieder zurück in die viel zu kleine Hülle stopfen. Als es geschafft war, weckte ich Nora und Aileen im Auto. Auf ging es zum Leuchtturm. Dort angekommen wurde erstmal mein mitgebrachter Osterkranz gegessen und gestärkt ging es dann im Dunkeln die 750 Stufen rauf zum Leuchtturm. Das nennt man mal Frühsport! Oben begrüßte ich uns der helle Schein des Leuchtturms und ein atemberaubender Blick auf das Meer. Wir waren mit einem Pärchen zusammen die Ersten. Nun hieß es warten... Der Sonnenaufgang war für 6:15 Uhr angekündigt. Ein wenig windgeschützt lehnten wir uns an den Leuchtturm und quatschten.

Langsam wurde es voller. Eine große Gruppe von Asiaten gesellte sich zu uns. Plötzlich lachte Jemand neben uns los. wir hatten gerade über TKKG geredet und sie hatte wohl mitgehört. Neben uns saß ein deutsches Au Pair aus Auckland. Was für ein Zufall! Langsam wurde es heller, doch immer mehr Wolken schoben sich vor den Himmel, sodass wir nur hin und wieder die aufsteigende Sonne sehen konnten.


Es war ein wenig ernüchternd als wir "den" Sonnenaufgang sahen. Gegen 7 Uhr wurde es uns zu kalt und wir stiegen die Treppenstufen wieder herunter und setzten uns wieder ins Auto.




Nun ging es die ganze Schotterstraße wieder zurück. Unterwegs sahen wir dann den schönsten Sonnenaufgang! Also mussten wir nochmal anhalten und Fotos schießen. Hatte sich also doch gelohnt!



Auf ging es nun nach Gisborne. Dort wollten wir eigentlich die Nacht über brleiben und am nächsten Tag zurück fahren. Allerdings waren wir nun so früh dran, dass wir prompt noch entschlossen nach Napier zu fahren.






Auf unserem Weg lag ein 660m Pier, den wir noch besichtigen wollten. Noch bei aufsteigender Sonne erreichten wir diesen und genossen die warmen Sonnenstrahlen.

In Gisborne wurde dann ein Cafe getrunken und in Napier der Starbucks besucht. Spontan bekamen wir das Angebot bei einem Freund von Aileen zu übernachten. Dieser wohnte in Taupo. Wir hatten frühen Abend und entschlossen uns auch noch nach Taupo zu fahren. So mussten wir am nächsten Tag nicht mehr allzu weit fahren, da wir eh darüber gefahren wären.

In der Nacht wachte ich mit einem unguten Gefühl auf. Mein Bauch tat weh. Oh nein! Zu spät... Magen-Darm Grippe hat mich eingeholt. Nicht schon wieder! So verbrachte ich die Nacht mehr auf dem Klo, als im Bett. Von der Rückfahrt habe ich dann nicht mehr allzu viel mitbekommen. Ich wurde hinten ins Auto gesetzt und schlief die ganze Rückfahrt. Zu Hause warf ich mich nur noch ins Bett und schlief bis tief in die Nacht. Ich musste am nächsten Morgen ja schließlich arbeiten. Dienstag morgens kam ich dann hoch, doch wurde wieder ins Bett geschickt. Ich sähe noch zu schrecklich aus. So bekam ich noch einen zusätzlichen freien Tag.
Trotzdessen war der Ausflug einfach super! Es lohnt sich ein Auto zu haben. Man ist viel freier damit.
Ka kite ano