Neuseeland

Neuseeland
Ein Leben mit den Kiwis

Montag, 28. September 2015

Und plötzlich änderte sich alles...

Kia ora tatou,
Ich kam gerade von einer Familie, die mich als Babysitter wollte, nach Hause und ging nur mal schnell nach oben, um meiner Hostmum „Hallo“ zu sagen, bevor ich meine Wäsche zu Ende falten wollte.
Da kam sie auf mich zu und meinte „wir müssen reden!“. Ich hasse diesen Satz. Durch meinen Kopf raste es schon: „Mist, ich habe den Trockner benutzt“, „Ich habe Irgendetwas vergessen zu machen“, usw. Sie hatte Tee für uns beide gekocht: auch kein gutes Zeichen. Wir setzten uns an den Esstisch und das Gespräch nahm seinen Lauf.

Was sie mir mitzuteilen hatte, erleichterte mich zunächst. Es ging nicht um den Trockner oder meine Vergesslichkeit. Im nächsten Moment erst realisierte ich, worum es wirklich ging:
Meine Hostmum hat ihren Job verloren, bzw. wurde heruntergestuft, sodass sie nun kein Au Pair mehr brauchen. Kurz gesagt: Ich habe meinen Job verloren.
Okay.. wie soll man nun darauf reagieren?
Im ersten Moment war ich erleichtert. Zum einen, weil es nicht der „dumme Trockner“ war und zum anderen, weil ich mich insgesamt nicht zu 100% wohl in der Familie gefühlt hatte und schon einen Monat vorher überlegt hatte, zu wechseln. Nun wurde mir die Entscheidung einfach so abgenommen. Auch gut!
Im zweiten Moment war ich sehr traurig, weil das bedeutet, dass ich mich von den Kindern und von meinem Umfeld verabschieden muss.

Ich ging erstmal Wäsche falten! Danach fingen die ganzen Telefonate mit der Agentur an. Nun musste alles neu geplant, organisiert und kalkuliert werden. Dies dauerte einige Tage.
Als ich dann wieder für die Famliensuche freigeschaltet wurde, kamen die Anfragen nur so rein. Das schwierigste für mich war es nun mich für etwas zu entscheiden. Sollte ich Au Pair überhaupt noch machen oder reise einfach nur noch und sehe dadurch noch ein paar mehr Länder? Wie klappt das dann mit dem Geld? Was möchte ich hier noch sehen? Wenn nochmal Au Pair, dann wo und wie viele Kinder, wie lange, lieber auf einer Farm oder in der Stadt?

Ich entschied mich dafür, noch einmal Au Pair zu machen. Zum einen, weil mir noch so viel Zeit in Neuseeland bleibt und diese nur mit Reisen zu verbringen wäre „unmöglich“. Zudem möchte ich gerne im Sommer reisen und da derzeit noch tiefster Winter ist, muss ich diesen noch ein wenig überbrücken. So ging die Familiensuche wieder los!

Die Agentur sagte mir, dass ich mit höchstens drei Anfragen rechnen kann, da jedoch gerade jetzt Farmsaison ist, da die Kälber gerade geboren werden und dort viele nun Unterstützung im Haushalt brauchen, ist die Anfrage sehr hoch. Ich habe mich für 3 weitere Monate als Au Pair entschieden. Ich habe die Anfragen nicht gezählt. Aber es müssen um die acht gewesen sein. Die Qual der Wahl...

Letztendlich hatte ich zwei „Favoriten“.
Eine Farmfamilie auf der Nordinsel mit insgesamt sechs Kindern. Jetzt nicht gleich zurückschrecken: Vier Kinder wohnen nicht mehr zu Hause, sodass dann noch ein 16 jähriger und ein kleines Baby auf mich zukommen würden.
Die andere Familie wohnt auf der Südinsel in Christchurch (wahrscheinlich eher bekannt durch das Erdbeben, welches vor einigen Jahren vieles dort zerstört hat) mit drei Jungs (2, 3 und 5).
Beide Familien total verschieden: ruhiges Landleben mit Baby gegen „Stadt“leben und drei laute Jungs.

Am Ende entschied ich mich für die Jungs. Es liegt auf der Südinsel und ich habe ein wenig Zeit, um herunter zu fahren, sodass ich eine kleine Reise daraus machen kann und nicht von einem Job in den nächsten hüpfen muss. Außerdem sah ich die Jungs als eine kleine Herausforderung an, welche ich gerne annehme, aber der  wichtigste Punkt war, dass ich mich vom ersten Gespräch an super mit der Mutter verstanden habe und wir sofort auf einer Wellenlänge waren.
Auf geht’s in den kalten Süden!!
Ka kite ano!

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