Neuseeland

Neuseeland
Ein Leben mit den Kiwis

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Südinsel

Kia ora tatou,
...und es regnete in Strömen. Super! Dann hatte ich nun also fast 200NZD für die schönste Interislander-Überfahrt der Welt und hatte keine gute Aussicht.



Wellington - Picton
Trotzdem fuhr ich mit meinem Auto auf die riesengroße Fähre und ergatterte mir einen Fensterplatz. Die Fahrt sollte knapp drei Stunden dauern und nach circa 20 Minuten hatte ich Glück. Die Wolken verzogen sich und die Sonne kam heraus. Ich bekam schon Panik, dass ich gleich die Sonnencreme rausholen muss. So legte ich meine Füße hoch und bestaunte die Berge, welche um mich herum aus dem Wasser ragten. Die Zeit verging wie im Fluge und schups... war ich auch schon auf der Südinsel angekommen.
Wir hatten frühen Abend und da ich heute Abend mal etwas aufwendiger kochen wollte, was Zeit in Anspruch nahm, ließ ich mich an einem Campingplatz nicht weit von der Fähre nieder und begann meinen Reis zu kochen. Mittlerweile hatte ich es immer so gemacht, dass ich für den nächsten Tag vorkoche, sodass ich am folgendes Tag nicht noch einmal meine ganzen Küchenutensilien herausholen muss.






Picton - Kaikoura
Am nächsten Morgen ging es weiter nach Kaikoura. Kaikoura ist vor allem durch seine vielen Delfine, Wale und Robben bekannt. Es ist ein sehr touristisches Hafendörfchen mit vielen Fish`n`Chips Shops. Zunächst wollte ich wieder einmal auf einen freien Campingplatz übernachten, allerdings war ich dort alleine als ich ankam und wirklich gemütlich sah er auch nicht aus, gelegen zwischen dem Highway und Eisenbahnschienen. Also blieb mir nichts anderes übrig als weiter zu fahren. Letzten Endes war ich super froh, dass ich weiter gefahren bin, denn ansonsten hätte ich nicht die ganzen Robben entdeckt, welche direkt an der Klippe neben dem Highway ein Sonnenbad nahmen.







In dem Hafenstädchen angekommen, blieb mir nur die Möglichkeit auf einen recht teuren Campingplatz zu gehen. Aber dies sollte meine letzte Nacht sein, bevor ich bei der Gastfamilie ankam, also gönnte ich es mir noch einmal so richtig. Ein positiver Punkt war nun auch, dass dieser Platz draußen kleine Whirlpools hatte, mit Blick auf die Berge. So machte ich mich bei fünf Grad im Bikini auf zu den Pools und bekam komische Blicke von anderen Campern zugeworfen. Ich genoss das heiße Bad und eine noch bessere Dusche.
Am nächsten Morgen ging es schon früh los und ich genoss den wunderschönen Ausblick auf die Berge beim Frühstück. 





Kaikoura - Rangiora/Christchurch
Ich war sehr aufgeregt während meiner letzten zwei Stunden Fahrt in meine neue Heimat Rangiora, was circa 30 Minuten vom Ortskern in Christchurch entfernt liegt.
Der Weg führte mich hauptsächlich durch Farmland und ich sah nichts anderes als Schafe, Kühe und Farmhäuser. Ich bekam ein wenig Panik: Oh mein Gott!! Wo werde ich hier wohnen? Hoffentlich nicht im größten Kaff von Neuseeland. Irgendwann entdeckte ich ein Schild: Rangiora 5km. Aber immer noch nichts anderes als Farmhäuser und Schafe zu sehen. HILFE!
Und dann endlich kamen "normale" Häuser und ich erkundete Rangiora ein wenig. Zu meiner Erleichterung konnte ich feststellen, dass Rangiora sogar recht groß ist für neuseeländische Verhältnisse, etwa so groß wie Unkel. Die Häuser bestehen zu 90% aus Neubauten, was die ganze Stadt wie eine große Neubausiedlung oder Spielstraße wirken lässt. Schuld daran ist das große Erdbeben 2011, welches einen Großteil der Stadt verstört hat.

Gerade als ich den Supermarkt gefunden hatte, bekam ich eine SMS von meiner neuen Hostmum: "Shit! Ich habe vergessen dir einen Schlüssel dort zu lassen. Wir sind nun schon unterwegs und komme erst heute Abend wieder. Aber die Terassentür sollte offen sein." Unglücklicherwiese ist eine Verwandte wenige Tage vorher gestorben und die Beerdigung fiel genau auf den Tag meiner Ankunft, sodass ich die ersten Stunden alleine im Haus war. Es war abgemacht, dass sie mir einen Schlüssel hinlegt, damit ich rein kann. Diesen hatte sie nun wohl vergessen. Ich sollte "einfach" durch das Gartentor und zur Terasse herein.

Ich sah mein Haus das erste Mal und wusste nicht so ganz, ob ich es mögen soll oder eher nicht. Es ist auch eines der Neubauten, was ich ehrlich gesagt nicht so passend für Neuseeland finde.
Ich fand das Gartentor, doch bekam es nicht auf. Es klemmte! Mit meinem Kochlöffel, der lang genug war, versuchte ich nun in mein neues zu Hause einzubrechen. Ich hoffe nur, dass die Nachbarn gleich nicht die Polizei rufen... Geschafft! Ich war drinne. Es ist typisch neuseeländisches eingerichtet mit Teppich überall außer Küche und Bad und einen langen Flur. Ich fand einen Zettel mit meinem Namen an der Tür und kam mir vor wie bei "Tauschmütter". Auch die Waschmaschine wurde für mich beschriftet mit Bedienungshinweisen. Ich wusch erstmal drei ganze Ladungen und räumte alles aus und wieder ein. So sollte also mein neues zu Hause aussehen. Ein gemütliches Chaos, aber was will man auch anderes erwarten bei drei kleinen Jungs?
Ka kite ano!

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